AWARENESS-KONZEPT

Das folgende Awareness-Konzept gilt für die Veranstaltung „Green Juice Festival 2023“

Stand 12.05.2023

Wer steckt hinter dem Awareness-Team?

Unser Team besteht aus 9 Personen, sowohl externe als auch von Seiten der Veranstaltung. Alle involvierten Personen wurden im Vorhinein von einer Psychotherapeutin geschult. Das Ziel unseres Teams ist es, eine Stütze für alle Besucher*innen & auf der Produktion arbeitenden Personen zu sein, damit sich alle Menschen während der Veranstaltung sicher und wohl fühlen. Bei Fragen und Anmerkungen könnt Ihr Euch jederzeit bei uns melden.

Was beinhaltet Awareness & die Awareness-Arbeit für uns?

Awareness bezeichnet das Bewusstsein und die Aufmerksamkeit für Situationen, in denen die Grenzen anderer überschritten werden oder wurden. Alle Formen von Diskriminierung und (sexualisierter) Gewalt können dabei eine Rolle spielen. Es geht aber auch um Sensibilität für das Wohlbefinden einer Person. Wir streben hierbei ein respektvolles, achtsames und wertschätzendes Miteinander an, welches sich gegenseitig unterstützt und einen Raum schafft, in dem übergriffiges und diskriminierendes Verhalten nicht geduldet wird.

Die Awareness-Arbeit zielt darauf ab, dass sich alle Menschen, unabhängig von Geschlecht, sexueller Orientierung, Hautfarbe, Herkunft, Aussehen, körperlichen Fähigkeiten oder Beeinträchtigungen, möglichst wohl, frei und sicher fühlen können. Grenzüberschreitende Situationen und (sexualisierte) Gewalt sollen durch Bewusstmachung von Strukturen und deren Reflexion bereits im Voraus verhindert werden. Hierbei werden Grenzen subjektiv von den einzelnen Personen definiert. Sollten Verletzungen der Grenzen auftreten, gibt es geschultes Personal, an das sich betroffenen Personen wenden können, um Beratung, Unterstützung und gegebenenfalls Hilfe zu bekommen.

Werte:

  • Wir erwarten einen respektvollen Umgang miteinander.
  • Wir tolerieren kein rassistisches, diskriminierendes und übergriffiges Handeln. Hierbei wird die Grenzüberschreitung immer von der betroffenen Person definiert.
  • Wir tolerieren kein Ausüben oder Androhen von psychischer und physischer Gewalt.
  • Wir erwünschen keine Formen von jeglicher kulturellen Aneignung auf dem Festival- und Campinggelände des Green Juice Festivals.
  • Wir sind uns bewusst, dass es Personen gibt, die von (mehrfacher) Diskriminierung betroffen sind.
  • Wir tolerieren keine gewaltvolle und intersektionale Diskriminierung und steuern dieser präventiv entgegen.
  • Wir halten uns an den von „safe the dance“ definierten drei Grundsätzen der Awareness Arbeit:
  1. Konsens bzw. Zustimmung
    Individuelle Grenzen werden respektiert: Nein heißt immer nein! Und noch wichtiger: Nur ja heißt ja!
  2. Definitionsmacht
    Wo ein Übergriff beginnt, bestimmt immer die betroffene Person und sie hat das Recht, zu entscheiden, wie es nach dem Vorfall weitergeht.
  3. Parteilichkeit
    Die Wahrnehmung der betroffenen Person wird nicht in Frage gestellt – Solidarität steht an erster Stelle.

„Safer Space“:

  • Der Awareness Bereich soll als vertrauensvoller Rückzugsraum für betroffene Personen dienen. Dies inkludiert nicht nur Personen denen strukturelle, psychische oder physische Gewalt auf dem Green Juice Festival widerfahren sind, sondern steht allen Menschen, die das Bedürfnis haben diesen zu nutzen, zur Verfügung. Er gilt als Ort des Rückzugs für Personen, die Hilfe und Unterstützung brauchen.
  • In dem „Safer Space“ bieten wir Euch heiße Getränke, Wasser, Hygieneartikel, ein Platz zum Ausruhen und ein offenes Ohr an.
  • Im „Safer Space“ schauen wir gemeinsam, was Du gerade brauchst und versichern Dir unsere Solidarität.

Durchführung & Umsetzung Festivalgelände:

  • Auf dem Festivalgelände des Green Juice Festivals sind durchgehend Personen des Awareness Teams vertreten, bei denen Du Dich melden kannst. Diese erkennst Du an den lila Westen. Sobald Du bei einem Anliegen zum mobilen Awareness Team gehst, kannst Du dieses bitten, während des Gesprächs die Westen und somit das Erkennungszeichen abzulegen.
  • Im Backstage Bereich des Festivalgeländes steht dauerhaft ein „Safer Space“ zur Verfügung. Du kannst jederzeit das mobile Awareness Team darum bitten, Dich dorthin zu begleiten.
  • Der „Safer Space“ ist ein Rückzugs- und Ruheraum, in dem eine Person durchgehend vor Ort ist und sich bei Bedarf um Dich kümmert.
  • Generell kannst Du alle auf dem Gelände arbeitenden Personen zum „Safer Space“ ansprechen, diese kontaktieren dann das Awareness Team.
  • Alle auf der Veranstaltung arbeitenden Personen werden im Vorhinein gebrieft, um einen möglichst sensiblen Umgang zu gewährleisten. Sollte Dir jemand seitens der Veranstaltung oder Besucher*innen negativ auffallen, gib auch da gerne dem Awareness Team Bescheid!
  • Wenn ein Vorfall gemeldet wird, erhält die Person eine mündliche Verwarnung und bekommt die Gründe erklärt. Von Fall zu Fall (je nach Art des Vorfalls oder bei wiederholten Vorfällen) werden wir entscheiden, ob die Person vom Event entfernt und ein (dauerhaftes) Hausverbot verhängt wird. Diese Richtlinie gilt für alle anwesenden Besucher*innen, Künstler*innen und Mitarbeitende.

Durchführung & Umsetzung Campinggelände:

  • Auf dem Campinggelände wird ebenfalls ein mobiles Awareness Team in kleinerer Besetzung vor Ort sein. Auch hier erkennst Du das Team an den lila Westen und kannst sie bitten, diese während des Gespräches kurzzeitig abzulegen.
  • Über Nacht steht eine Rufbereitschaft des Awareness Teams zu Verfügung. Zudem kannst Du Dich jederzeit bei der Campingplatz-Leitung melden, welche ebenfalls geschult ist und Folgeschritte einleiten kann.

Kontakt & Quellen:

Sollten Dir beim Lesen des Konzeptes Punkte auffallen, die Du als unpassend oder störend empfindest, kannst Du Dich gerne bei uns melden. Wir befinden uns in einem stetigen Lernprozess und freuen uns auf jegliches Feedback und Anregungen.

Es werden Begriffe genannt, welche teilweise noch nicht geläufig sind. Hier findest Du eine Erklärung: https://awareness-akademie.de/glossar/